Frage:
Woher kommt Wind?
Nanilein
2006-07-17 06:14:02 UTC
Mal sind es 30 °C und windstill und mal sind es 30 °C und stürmisch, also kann es nicht an der Temperatur liegen. Wenn bei mir gerade eine Windböe vorbei zog, zieht diese dann weiter und ist bei einem Menschen, der sagen wir 3 km von mir entfernt steht, genauso stark oder löst sich diese dann auf und der Wind verändert sich ständig? Sind Winde Luftmassen von woanders oder ist das unsere Luft (beispielsweise im Stadtgebiet) die nur aufgewirbelt wird?
Neun antworten:
mausi76
2006-07-17 06:34:13 UTC
Als Wind wird in der Meteorologie eine gerichtete Luftbewegung in der Atmosphäre bezeichnet. Es ist ein physikalischer Vorgang. Winde mit Windstärken zwischen 2 und 5 haben die Bezeichnung Brise. Winde mit Windstärken zwischen 6 und 8 bezeichnet man als Wind mit den Abstufungen starker, steifer und stürmischer Wind.

Bei Windstärken ab 9 spricht man von einem Sturm. Winde mit der Windstärke 12 bezeichnet man als Orkan. Eine heftige Luftbewegung von kurzer Dauer bezeichnet man als Bö. Auf der Erde beträgt die maximale theoretische Windgeschwindigkeit ca. 1230 km/h (Schallgeschwindigkeit) - diese wird auch im stärksten Tornado nicht erreicht. Die bisher höchsten gemessenen Geschwindigkeiten um 500-650 km/h traten bisher nur bei Jetstreams auf.





Die Luft bewegt sich, der Gradientkraft folgend, vom Höhenhoch über dem Äquator zum Höhentief über dem Pol

Die Corioliskraft lenkt die Luftbewegung auf der Nordhalbkugel zu Westwinden ab (Westwinddrift)

Wind an einem topographischen HindernisHauptursache für Winde sind Unterschiede im Luftdruck zwischen Luftmassen. Dabei fließen Luftteilchen aus dem Gebiet mit einem höheren Luftdruck (Hochdruckgebiet) solange in das Gebiet mit dem niedrigeren Luftdruck (Tiefdruckgebiet), bis der Luftdruck ausgeglichen ist. Es handelt sich bei einem Wind daher um einen Massenstrom, welcher nach dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik eine Gleichverteilung der Teilchen im Raum und damit eine maximale Entropie anstrebt. Die zugehörige Kraft bezeichnet man als Druckgradientkraft. Je größer der Unterschied zwischen den Luftdrücken ist, um so heftiger strömen die Luftmassen in das Gebiet mit dem niedrigeren Luftdruck und um so stärker ist der aus der Luftbewegung resultierende Wind.



Die Windrichtung, meist in Form einer Hauptwindrichtung angegeben, wird durch die Lage von Tiefdruckgebiet und Hochdruckgebiet bestimmt. Dabei wird sie aber durch die Corioliskraft in Bewegungsrichtung nach rechts (Nordhalbkugel) bzw. nach links (Südhalbkugel) abgelenkt. Unterhalb der freien Atmosphäre wird der Wind zusätzlich durch Reibung beeinflusst und kann auch durch morphologische Strukturen wie Berge, Täler und Canyons stark variieren (Beispiel: Föhn bzw. Fallwind, Aufwind, Talwind, Bergwind). Bei rotierenden Systemen wie Wirbelstürmen spielt zusätzlich die Zentrifugalkraft eine entscheidende Rolle. Man unterscheidet grundsätzlich die meridionale und die zonale Komponente eines Windes.



Man teilt Winde daher auch in verschiedene Gruppen ein:



Euler-Winde:

direkter Druckgradientwind

keine Coriolis-, Zentrifugal- oder Reibungskraft

Äquatornah (geringe Corioliskraft)

geostrophische Winde bzw. quasigeostrophische Winde:

Gleichgewicht zwischen Druckgradient- und Corioliskraft

Isobarenparallel (ohne Krümmungen)

oberhalb der Bodenreibungsschicht (freie Atmosphäre)

hängt nur vom horizontalen Druckgradienten ab

ageostrophische Windkomponente (isallobarischer Wind):

reale Ausgleichskomponente zum idealisierten geostrophischen Wind

basierend auf Fluktuationen, die zum Masseausgleich führen

Gradientwinde:

Gleichgewicht zwischen Druckgradient-, Zentrifugal- und Corioliskraft

Isobarenparallel (mit Krümmungen)

oberhalb der Bodenreibungsschicht (freie Atmosphäre)

hängt nur vom horizontalen Druckgradienten ab

zyklostrophische Winde:

Gleichgewicht zwischen Druckgradient- und Zentrifugalkraft

meist äquatornah (geringe Corioliskraft) oder hohe Windgeschwindigkeit

Auftreten nur bei Zyklonen

sofortige Instabilität des zyklostrophischen Gleichgeichts bei Antizyklonen

Auch eine Unterscheidung nach der Dimension und Beständigkeit der Winde ist üblich. Es werden dabei im wesentlichen drei Gruppen unterschieden:



synoptische Winde - umfassen alle obigen Winde bis auf ageostrophische Windkomponenten; große räumliche und in der Regel auch zeitliche Skalen

gerade noch vorhersagbare Winde - sehr lokal in der Innenstadt, beispielsweise an Morpusagie orientiert

stark vokale, also unvorhersehbare, äußerlich wie seitlich stark beschränkte Winde - Sekunden bis Minuten, wenige tausend Meter









{{



Wiktionary: Wind – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen



Planetarische Zirkulation

Wind und Luftdruckgürtel

Winde und Windsysteme

Windenergie

Windsog

Barisches Windgesetz

Korkenzieherströmung

Seewind

Passat

Monsun

Kármánsche Wirbelstraße (singende Drähte im Wind.)
2006-07-19 15:06:36 UTC
vereinfacht gesagt entsteht wind wenn ein areal von der sonne erwärmt wird, die luft aufsteigt, weil ihr volumen bei der erwärmug annimmt und sie leichter wird, hier wird eine sogwirkung erzeugt und die umliegenden luftmassen werden in das unterdruckgebiet hineingepresst, dort wo die heiße luft wieder abkühlt und absinkt, entsteht überdruck und ein weiterer wind entsteht.



also, wind entsteht nur bei temperaturveränderungen
jani
2006-07-17 20:17:29 UTC
Wind, Luftbewegung. Der Begriff wird im Allgemeinen auf natürliche, horizontale Bewegungen der Atmosphäre angewandt; Bewegungen in vertikaler oder nahezu vertikaler Richtung werden Strömungen genannt. Winde entstehen durch horizontale Unterschiede des atmosphärischen Drucks, die wiederum hauptsächlich auf Temperaturunterschieden beruhen. Temperatur- und Druckunterschiede zwischen verschiedenen Gebieten werden vor allem durch ungleiche Sonneneinstrahlung sowie durch Unterschiede in der thermischen Beschaffenheit der Oberflächen von Land und Wasser verursacht (siehe Meteorologie). Die auf diese Weise entstehenden, großräumigen Winde werden in der Regel durch die Erdrotation beeinflusst
2006-07-17 14:00:32 UTC
Ich sag es mal stark vereinfacht und ziehe mir damit den Unbill aller Meteorologen und sonstiger Hobbywissenschaftler hier zu:

Luft ist das "Trägermaterial" für Wetter und die Natur versucht immer wieder, lokale Wetterunterschiede durch Verschiebung des Trägermaterials auszugleichen.

Das ist Wind! :-)



Zunächst mal hat Wind tatsächlich mit Temperaturen zu tun, und zwar mit unterschiedlichen: Hast Du evtl. schonmal beobachtet, wie die Blätter einer größeren Zimmerpflanze auf der Fensterbank sich ganz leicht bewegen, wenn sie direkt über einer Heizung stehen - warme Heizungsluft ist leichter als die übrige Raumluft und strömt nach oben = Wind, der von der Heizung erzeugt wird!

In der Natur draußen spielen Luftdruck- und Feuchtigkeits-Unterschiede noch eine große Rolle, weshalb es z.B. auch an der See windiger ist als im Binnenland. Hier fehlen auch die verwirbelnden Berge, die dem Wind sonst buchstäblich "im Weg stehen" können, was eine große Rolle spielt.



Dass es bei 30 °C mal windstill und mal stürmisch (allerdings eher selten) sein kann... Die Antwort gibst Du fast schon selbst: wenige Kilometer weiter kann es ganz anders sein!

Wind und Wetter sind immer nur in örtlich sehr begrenzten "Zellen" gleich. Windstille hier, leichte Brise dort, Regen hier, trocken 5 km weiter... Es gibt zwar übergreifende Tendenzen, z.B. bei der Temperatur, aber schon wenige Grad Unterschied reichen aus, dass es z.B. sehr windig ist oder nicht - eben weil Luftmassen in Bewegung geraten, mit denen die Unterschiede ausgeglichen werden sollen!



Luft zirkuliert im Wind übrigens auch wieder vorwiegend lokal, aber trotzdem findet im Lauf der Zeit ein Austausch auch über Länder und Kontinente hinweg statt. Sonst würde es z.B. nicht vorkommen, dass ein hier losgelassener Luftballon (mit Helium gefüllt) in Südfrankreich ankommt o.ä.! :-)
openBOX#
2006-07-17 13:48:35 UTC
1) Die Atmosphäre umgibt unsere Erde.

Der innere Teil der Atmosphäre heißt Troposphäre. Die Troposphäre ist ungefähr 10 km dick und besteht aus Luft. Auf der Erdoberfläche gibt es mehr Luft als weiter weg. In einer Höhe von 8-10 km ist die Luft schon so dünn, dass ein Mensch fast nicht mehr atmen kann. Auf dem Bild ist die Troposphäre dicker eingezeichnet, als sie wirklich ist.



2)Es gibt zwei Gründe, warum Wind entsteht. Ein Grund für die Entstehung des Windes ist die Drehung der Erde um ihre eigene Achse. Stell dir vor, die Troposphäre – also die Luft – würde stillstehen. Dann könntest du die Luft als Wind spüren, wenn sich die Erde dreht.

Zum Glück dreht sich die Luft in den unteren paar hundert Metern mit der Erde mit. Darum ist es nicht so windig, wie wenn die Luft an ihrem Platz stehen bleiben würde.



1) Der zweite Grund für Wind ist, dass die Sonne die Erde nicht gleichmäßig erwärmt.

Wie du siehst, trifft ein Sonnenstrahl an den Polen ein viel größeres Gebiet als am Äquator. Am Äquator wird 1 Quadratmeter Erdoberfläche also stärker erwärmt als an den Polen.



2) Die warme Luft steigt am Äquator auf und strömt zu den Polen. Das schafft Platz für kalte Winde, die von Nord nach Süd Richtung Äquator wehen.



Zusammenfassung: Der Wind entsteht aus zwei Gründen.

1) der Erddrehung

2) der Temperaturunterschiede auf der Erde



wenn du eine etwas anspruchsvollere erklärung suchst geh auf den link (auch mit bildern):



http://www.m-forkel.de/klima/zirk_druck.html
bigred2461983
2006-07-17 13:19:29 UTC
Siehe Wikipedia!
kapovaz
2006-07-17 15:15:20 UTC
"Der Wind kommt meistens schräg von vorn,

wenns windstill ist, kommt keiner."

Hans Albers
werner h
2006-07-17 14:19:12 UTC
du kannst fragen stellen,gibt es bei euch keine Schule,lies doch einfach mal ein gutes Buch über Naturwissenschaft das beantwortet viele Fragen,sieh mal bei ebay unter Bücher nach
Heinerle
2006-07-17 14:15:46 UTC
wozu glaubst du gibt es Windräder......."g"


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
Loading...